Mit dem Hund in den Bergen – Ein paar Tipps und Tricks
Mit dem Hund wandern oder sogar bergstiegen gehen, ist ein Erlebnis für sich und macht sowohl dem Hund, wie auch dem Herrchen eine Menge Spass. Aber es gibt da schon ein paar Punkte, die man beachten sollte…
Mit dem Hund in den Bergen – erlaubt oder nicht?
Vorweg stellt sich ja einem immer die „Ist es überhaupt erlaubt?“-Frage und die Antwort ist ganz einfach: Ja, natürlich! Zumindest wenn man ein paar Punkte beachtet, steht dem Wander- und Bergsteigervergnügen mit seinem treuen Begleiter nichts mehr im Wege.
Den Hund an die Leine nehmen oder nicht?
Die Frage lässt sich nicht ganz klar beantworten, denn das kommt ganz auf den Hund an. Man sollte nicht vergessen, dass der Hund, wie man selbst auch Gast am Berg ist und sich auch so benehmen sollte. Am Berg gibt es viele frei lebende Wildtiere und auch Nutz- und Weidevieh auf den Almen, die allesamt nicht gestört werden sollen. Leben und leben lassen ist hier das Motto!
Jagt der Hund gerne und viel sollte man ihn vorausschauend anleinen, kommt der Hund gut mit den anderen Tieren am Weg zurecht, kann man von Situation zu Situation entscheiden.
Uns ist immer wieder aufgefallen, dass zum Beispiel Kühe gerne mal auf unseren Hund zugehen, um sich direkt Respekt zu schaffen, ohne dass unser Hund etwas in deren Richtung getan hat. Das mag daran liegen, dass viele Kühe schon „gelernt“ haben, dass die Vierbeiner ab und zu Stress bedeuten und auf Nummer sicher gehen wollen.
Hütten Übernachtungen mit Hunden
Berghütten reagieren sehr unterschiedlich auf den vierbeinigen Begleiter. vermeiden sollte man es auf jeden Fall spontan auf der Hütte aufzutauchen und damit zu rechnen, dass man mit dem Hund eine Schlafmöglichkeit findet. Man sollte auf jeden Fall vorher anrufen und fragen bzw. direkt und verbindlich reservieren.
Warum ist es so schwierig mit einem Hund auf den Hütten einen Schlafplatz zu bekommen? Dafür gibt es recht unterschiedliche Gründe:
Oft gibt es auf den Hütten nur Bettenlager, also gemeinschaftliche Schlafmöglichkeiten. Hier ist der Hund nicht erlaubt, kann aber oftmals im Freien bzw. im Vorraum schlafen – wenn man das möchte. Bei den Mehrbettzimmern ergibt sich die selbe Thematik.
Bleiben nur Einzel- und/oder Doppelzimmer übrig. Je nach Hütte wird der Hund hier erlaubt. Manchmal aber wegen dem Mehr an Dreck und Putzaufwand auch nicht. Man sollte auf jeden Fall vorher anrufen, sich erkundigen und wenn alles in Ordnung ist, verbindlich reservieren.
An dieser Stelle noch ein Hinweis oder auch eine Bitte: Sei ein Vorbild mit Deinem Hund! Denn uns ist so oft in Hütten bereits abgesagt worden, weil einfach schlechte Erfahrungen mit Hund bzw. ja eigentlich mit den Hundehaltern gemacht wurden. Das muss nicht sein!
Hundekot in den Bergen
Ich habe bisher noch keinen Hirten gesehen, der mit einem Plastikbeutelchen hinter seinen Kühen hinterherrennt und deren Fladen wegräumt. Aber ernsthaft: in den Bergen ist man in der reinsten Natur, in der man sich bei uns noch bewegen kann. Da ist der Hundekot absolut kein Problem. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es so oder so keine Mülleimer geben wird, in die man die Hundekotsäckchen entsorgen könnte.
Aber auch hier gibt es wieder ein aber:
Man sollte schon darauf achten, dass man den Kot „wegpackt“, wenn er andere Wanderer stören könnte. Man reisst sich keine Rippe aus, wenn der Hund mal auf den Wanderweg machen sollte und man den Kot weiter in die Natur hinein befördert. Ausserdem muss der Hund nicht unbedingt in Hüttennähe sein Geschäft verrichten. Aber das hat jedes Hundeherrchen selbst im Griff und das sagt einem auch schon der gesunde Menschenverstand auf den man ja ab und an oder sogar öfter mal hören sollte.
Bergsteigen und klettern mit Hund
Bergsteigen mit Hund klappt wunderbar, solange es nicht zu steil wird. Oft klappt es beim Hund sogar besser als beim Mensch, hat er doch „Allrad“ am Berg und Steig. Aber Spass beiseite: man sollte seinen Hund schon richtig einschätzen und weder unter- noch überschätzen. Überlanges Wandern ermüdet Hunde je nach Größe und Rasse unterschiedlich und klettern und größere Sprünge gehen auf die Gelenke und auf die Hüfte.
Aber auch das Wandern und Bergsteigen mit Hund kommt immer individuell auf den Hund, die Größe und auch auf die Rasse an.
Ob man den Hund auf schmalen Graten oder Steigen lieber an der Leine hat oder frei laufen lässt ist wieder eigene Einschätzung. Unsere Erfahrung ist, dass sich der Hund selbst instinktiv oft den besten Weg auf den Berg sucht. Aber Sicherheit geht vor! Kinder lässt man ungesichert ja auch keinen Berg hochkraxeln. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sich für seinen Hund auch ein spezielles Klettergeschirr zulegen, das für noch mehr Sicherheit sorgt.
Schneetouren mit Hund
Die Vorfahren des Hundes waren draußen zuhause und eigentlich ist ein Hund nicht gerade als „Sensibelchen“ bekannt. Vergesst aber nicht, dass der Hund evolutionär nicht auf Schnee zu Hause ist und die Pfoten des Hundes empfindlich sind. Lange Touren auf Schnee (aber auch zu Hause auf Streusplitt und vielleicht sogar Salz) greifen die Pfoten an und reizen diese. Das erkennt man sehr schnell daran, dass der Hund anfängt, seine Pfoten öfters als normal zu lecken. Er will sich eben auch pflegen.
Es kommt also nicht selten vor, dass der Hund sich seine Pfoten auf kalten, vereisten Schnee blutig laufen kann.
Dem kann man bspw. durch Stiefelchen Vorhalt gewähren oder man passt sich den Wetterverhältnissen an und geht bei Schnee und Eis nicht die längsten Touren der Saison. Hierzu eventuell interessant: Schneeschuhe Polar Trex von Ruffwear im Test.
Wir haben uns angewöhnt, dass wir nach den Touren die Pfoten mit lauwarmen Wasser putzen und mit einer Pflegecreme einreiben. Das kommt auch der Hygiene zu Gute und auf lange Sicht wird der Hund so auch behutsam an die kalten Touren gewöhnt.
Und noch ein kurzer Tipp: Auf die Länge der Krallen achten, da sich diese nicht sehr gut auf Eis und Schnee ablaufen. Mit zu langen Krallen kommt es öfters vor, dass diese einreissen oder zu anderen Verletzungen führen.
Dem Hund öfter Ruhe- und Verschnaufpausen gönnen
Bitte schätzt Eure Hunde richtig ein und trainiert mit ihnen. Kein Hund, und sei es der größte Berghund überhaupt, kann ohne Übung lange Bergtouren oder sogar hochalpine Klettersteige bewältigen. Auch Hunde müssen das Bergsteigen üben und langsam immer schwierigere Touren trainieren.
Hunde neigen dazu, sich zuerst einmal zu übernehmen und dann platt auf allen Vieren zu liegen. Dann benötigen sie erst einmal Ruhe, Schatten und eine Pause. Soweit sollte man es natürlich nicht kommen lassen, denn wenn jetzt das Wetter umschlägt oder man sich gerade in steilen Klettersteigen befindet, kann es ungemütlich werden. Aber solche Zwangspausen kann man einfach umgehen, indem man seinen Hund beobachtet und immer mal wieder kurze Pausen für ihn einlegt.
Auf den höheren Energie- und Wasserverbrauch beim Hund achten
Eigentlich selbstverständlich, aber an dieser Stelle noch einmal erwähnt werden soll der erhöhte Energie und Wasserbedarf. Wie bei den Menschen auch, verbrauchen Hunde unter Anstrengung mehr Kalorien und benötigen mehr Wasser für einen geregelten Energiehaushalt.
Für Bergtouren mit Hunden sollte man deshalb immer etwas extra Wasser und genügend Futter (an die Schwere der Tour angepasst) dabei haben. Es gibt in den Bergen zwar immer wieder Bäche und Rinnsale, aus denen der Hund trinken kann, aber ein wenig Notfallwasser kann nicht schaden. Das haben wir für uns ja auch dabei.
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