Die Bergführer vom Stubai-Alpin Bergführerbüro
Stubaital, Seven Summits, superschöne Schutzgebiete und noch vieles mehr: wir haben uns auf der letzten Alpinmesse mit Freude den Stand vom Stubaital angeschaut und mit noch größerer Freude war es möglich, den Bergführern vom Stubai-Alpin Bergführerbüro die eine oder andere Frage zu stellen…
Was genau ist das Alpinzentrum und wie könnt ihr die Besucher der Region unterstützen?Das Bergführerbüro Stubai Alpin ist ein Zusammenschluss von Stubaier Bergführern. Alle Personen in unserem Team sind staatlich geprüfte Berg- und Skiführer und haben somit die höchste alpine Ausbildung abgeschlossen. Ob Skitouren, Freeriden, Eisklettern, Hochtouren, Klettersteige oder alpine Klettertouren – das Stubaital ist ein Dorado für Bergsportbegeisterte. Als Einheimische, die das ganze Jahr über in den Stubaier Bergen unterwegs sind, kennen wir die besonderen Plätze und wissen über die vorherrschenden Verhältnisse Bescheid. Die Gäste des Stubaitals erhalten bei uns vertrauenswürdige Informationen und professionelle Führungen.
Stellt doch mal kurz Euer Team vor…
Unser Kernteam besteht aus 9 Neustifter Bergführern. Wir kooperieren auch mit anderen Alpinschulen und Bergführern. Neben unserer klassischen Führungsarbeit bieten wir verschiedene Kurse an wie z.B. Lawinenkurse, Kletterkurse oder Gletscherkurse. Zudem betreuen wir die Familienwochen auf der Amberger Hütte und am Solsteinhaus und einige unserer Bergführer sind in verschiedenen Gremien vertreten (Lawinenkommission, Tourismus-Ausschuss, Bergrettung,…).
Sind bei Euch alle Bergführer hauptberuflich tätig?
Unsere älteren Bergführer sind alle hauptberuflich tätig, unsere Jungen haben noch Zweitjobs, was ihre Begeisterung für den Bergführerberuf aber nicht schmälert.
Welches Gebiet betreuen die Bergführer des Alpinzentrums?
Vorwiegend das Gebiet der Stubaier Alpen. Unsere Bergführer können aber auch für Touren außerhalb des Stubaitals gebucht werden.
Welche Grundvoraussetzungen wie Kondition, Technik etc. sollten Besucher für die großen Berge Eurer Region mitbringen?
Die großen Berge im Stubaital sind deutlich über 3.000 m hoch. Der Aufstieg zu einigen bekannten Bergen, wie zum Beispiel dem Zuckerhütl, kann durch die Benützung einer Seilbahn verkürzt werden. Dennoch ist eine Kondition für ca. 1000 hm im Aufstieg notwendig. Zu den Grundvoraussetzungen gehören auch Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Unsere Tourenauswahl wird an das Können der Gäste angepasst – auch für weniger gut Trainierte oder noch Fittere haben wir interessante Angebote.
Wir haben ja viele Leser mit Hund. Wie verlaufen Eure Touren mit Hund bzw. sind Hunde auf euren Touren überhaupt möglich?
Auf bestimmten Touren ist es kein Problem, einen Hund dabei zu haben, bei anderen schon, z.B. wenn Kletterpassagen zu meistern sind. Am besten man stimmt sein Vorhaben vorher mit uns ab. Wir stehen da gerne mit Rat und Tat zur Verfügung.
Was war der höchste Gipfel einer eurer Bergführer?
Einige aus unserem Team waren schon auf 6.000ern. Die absolute Höhe eines Berges ist für uns aber nicht entscheidend. Es geht um das Erlebnis und das kann auf niedrigeren Gipfeln genauso schön sein.
Was war das witzigste Erlebnis euerer Bergführer Karriere?
Im Laufe einer Bergführer-Karriere erlebt man viel Lustiges. Werner, unser Ältester, hat viele Geschichten zu erzählen. Unter anderem diese:
„Auf dem Weg zum Zuckerhütl, am Anstieg zum Gipfel, habe ich eine Gruppe von 5 Personen dabei – darunter zwei Damen, eine davon ziemlich ängstlich. Ich sichere sie und rufe, dass sie keine Angst zu haben braucht, weil sie gut gesichert ist. Sie hat jedoch verstanden, ob sie gut versichert ist und ruft mir zu, dass sie zurzeit arbeitslos ist.“
Und welcher ist euer Lieblingsberg?
Jeder von uns hat womöglich seinen eigenen Lieblingsberg. Trotzdem kann gesagt werden, dass das Zuckerhütl – auch wenn wir schon sehr oft oben waren – für uns alle ein besonderer Berg ist. Dass dieser Berg, der mit 3507 m der höchste der Region ist, gleich bei der Einfahrt ins Stubaital sichtbar ist, ist schon etwas Besonderes. In Kombination mit dem Sulzenauferner und dem benachbarten Wilden Pfaff ergibt das ein Bild, das bei jeder Urlaubs-Rückkehr wieder Gänsehaut verursacht.
Was sollten Besucher Eurer Region unbedingt anschauen?
Das hängt von den persönlichen Präferenzen des Besuchers ab. Wie bereits erwähnt, hat das Stubai für jeden etwas zu bieten. Es besticht sozusagen durch seine Vielseitigkeit. Die Skihochtouren-Möglichkeiten, von der Franz-Senn-Hütte bis zur Nürnberger Hütte, zählen zu den besten Tirols, Klettersteig-Liebhaber finden landschaftlich wunderschöne Klettersteige in allen Schwierigkeitsgraden, am Elfer können sich Alpin- und Sportkletterbegeisterte ausleben, im Pinnistal wurde Eisklettergeschichte geschrieben und der Stubaier Gletscher – eines der schneesichersten Gebiete Österreichs – lässt die Herzen von Skifahrern und Freeridern höher schlagen.
Welche Schutzgebiete gehören zu eurem Umfeld und wieso sind diese schützenswert?
Im Stubaital gibt es drei Schutzgebiete: das Ruhegebiet Stubaier Alpen, das Ruhegebiet Kalkkögel und das Landschaftsschutzgebiet Serles-Habicht-Zuckerhütl. Diese Gebiete sind aufgrund ihrer Eigenheit und Schönheit sowie ihrer Bedeutung als Erholungsräume schützenswert. Als Bergführer ist es auch in unserem Interesse, die Einzigartigkeit der Stubaier Bergwelt zu bewahren. Diese Naturverbundenheit wollen wir auch unseren Gästen vermitteln.
Ist es eine Berufung oder doch noch ein Hobby?
Sowohl als auch. Die Bewegung in der frischen Luft, das Beobachten von Naturschauspielen und das Ermöglichen von unvergesslichen Erlebnissen machen die Bergführertätigkeit zu einem Traumberuf. Die Leidenschaft für den Berg kennt keine Arbeitszeiten. Deshalb sind wir natürlich auch privat gerne am Berg unterwegs und nutzen die Nebensaison für unsere persönlichen Bergziele.
Was ist für Euch das Wichtigste was jeder Bergsteiger beachten sollte?
Es gibt das bekannte Zitat von Jeff Lowe: „Der beste Bergsteiger ist derjenige, der am meisten Spaß hat“. Da ist was Wahres dran. Nicht der Leistungsgedanke sollte im Vordergrund stehen, sondern die Freude an der Bewegung in den Bergen. Dieser Spaß ist aber auch mit Verantwortung verbunden. Verantwortung gegenüber der Natur und unserem sozialen Umfeld.
Vielen Dank für für die Beantwortung aller unserer Fragen. Und wer mehr wissen möchte oder direkt in Kontakt treten möchte, der kann das hier über die Website der Stubai-Alpin Bergführer tun.
Copyright der Fotos liegt bei Stubai-Alpin.
Wie hat Euch dieser Artikel gefallen?
Habt Ihr noch mehr Fragen an die Bergführer? Oder wollt ihr uns mitteilen, wie Euer letzter Aufenthalt im Stubaital war? Gerne in den Kommentaren…