• Blick auf den Großglockner

Der Großglockner – Österreichs König der Berge

In Osttirol steht Österreichs höchster Berg der Großglockner, mit 3798 Höhenmetern gehört er zur Top 40 der höchsten Berge Europas. Der Gipfel ragt spitz und steil oberhalb des Ködnitztals in die Wolken. Auf jeder Liste eines Bergsteigers ist Österreichs höchster Berg zu finden. Man muss schon zugeben, dass es ein ganz besonderes Gefühl ist am goldenen Kreuz des Gipfels anzukommen. Die Tour zum beliebten Dreitausender lockte in den vergangenen Jahren mehr als 500 Menschen pro Tag über die steinigen Felsen. Wenn man sich den Berg für eine Begehung aussucht, sollte man sich darüber im klaren sein, dass man hochalpinen Verhältnissen ausgesetzt ist, mit denen nicht zu Spaßen ist.

Anforderungen für die Bergtour

Wenn man sich für eine Tour zu Österreichs höchsten Gipfel entscheidet, sollte man eine Menge an Erfahrung auf hochalpinem Gelände mitbringen. Ebenfalls ist eine ausreichende Kondition und geübte Technik gefragt. Und zusätzlich sollte man Erfahrung beim Gehen in der Seilschaft und am Klettersteig haben. Für die Gletscherbegehung ist es von Vorteil, wenn alle Mitglieder der Seilschaft fit in Sachen Spaltenbergung sind. Das Wetter sollte vor dem Start der Tour beobachtet werden. Die Bedingungen können sich auf knapp 4.000 Höhenmetern schnell wenden, deshalb sollte man dies vorzeitig versuchen zu umgehen. Was natürlich auch nicht fehlen darf ist eine entsprechende Ausrüstung: am Glockner benötigt man Steigeisen, Eispickel, Klettergurt, Klettersteigbremse, ein 50 m Seil und wetterfeste Kleidung.

Wer sich den Berg nicht alleine zutraut, kann sich einen Bergführer mieten. Im Talort Kals am Großglockner gibt es die Kalser Bergführer, welche schon seit vielen Jahren Touren zum Gipfel anbieten. Wir sind der Meinung, dass ansäßige Bergführer die Besten für solch eine Tour sind.

Über den Normalweg zum Großglockner

Der Normalweg der Tour führt durch das Ködnitztal. Ausgangspunkt der Tour ist der Parkplatz des Lucknerhaus. Für den Aufstieg sollte man gute 6,5 Stunden Gehzeit einplanen. Für den Abstieg ca. 4,5 Stunden. Nicht zu vergessen sind natürlich Pausenzeiten und eventuelle Wartezeiten aufgrund des großen Menschen andrangs. Wer die Tour von ganz unten beginnen möchte, läuft ab dem Talort Burg bei Kals am Großglockner zum Lucknerhaus.

Vom Lucknerhaus zur Stüdlhütte

Ab dem Parkplatz Lucknerhaus führt ein Forstweg zunächst Richtung Lücknerhütte. Schon von Tourbeginn sieht man den mächtigen Gipfel des Großglockners vor sich. Der Forstweg geht nun in großen Serpentinen zur Lucknerhütte. Die Gehzeit bis dort hin sind ca. 1,5 Stunden. Ab der Lucknerhütte führt der Weg ins steinige Gelände. Zuerst passiert man einen kleinen Gletscherbach, dann geht der Weg steil hinauf, vorbei an den felsigen Erhebungen des Ködnitztals. Wo das Auge reicht hat man im Ködnitztal eine traumhafte Aussicht auf die umliegenden Gipfel der Glocknergruppe. Nach guten 1,5 Stunden Gehzeit durch das schroffe Gelände erreicht man auf 2.802 Höhenmetern die Stüdlhütte. Wer sich nun noch zutraut es bis auf den Gipfel des Glockners zu gehen sollte nur eine kurze Pause machen, denn der schwierigste Teil folgt erst. Für die anderen lädt die Unterkunft mit ihren 122 Schlafplätzen für eine Übernachtung ein.

Von der Stüdlhütte über die Schere zur Erzherzog-Johann-Hütte

Ab der Stüdlhütte geht es nun rechts ab Richtung Schere. Vor dem Gletscherbeginn sollte man in der Gruppe noch vorzeitig alle Maßnahmen für den bevorstehenden Aufstieg vortreffen. Zuerst quert man ein Schotterfeld bis man das Ködnitzkees erreicht. In der Seilschaft geht man zunächst den flachen Teil des Gletschers hinauf bis zur Höhe der Luisescharte. Von dort geht es rechts etwas steiler auf den nordöstlichen Teil des Gletschers. Am sogenannten Kampl kommt man auf den Mürztalersteig, welcher zur Erzherzog-Johann-Hütte führt. Der felsige Klettersteig hat Stellen bis zum Schwierigkeitsgrad C. Nachdem man den ersten Part des Steigs überwunden hat erreicht man die sogenannte Adlersruhe (Erherzog-Johann-Hütte) auf 3.451 Höhenmetern.

Von der Adlersruhe zum Gipfel

An der Erzherzog-Johann-Hütte heißt es noch einmal kurz verweilen und durchschnaufen. Die letzte Etappe der Tour führt links über den schroffen Grat Richtung Glockner. Von dort geht es hinauf über das Glocknerleitl bis zum kleinen Sattel. Anschließend führt der Weg rechts zum Grat des Kleinglockners. Auf diesem Part erreicht man Stellen mit dem Schwierigkeitsgrad 2-. Ab nun helfen Sicherungsstangen den exponierten Kleinglockner zu überqueren. Weiter geht es durch die seilgesicherte Scharte zwischen Klein- und Großglockner. Das letzte Stück geht noch einmal ca. 30 Minuten durch die Glocknerscharte und verlangt einiges an Konzentration und Technik ab. Die Kletterstellen reichen bis zum Schwierigkeitsgrad 2. Nachdem man die eisigen Steinplatten des Glockners überwunden hat, erreicht man den langersehnten Gipfel des Großglockners. Vom Gipfel hat man bei schönen Wetter eine sagenhafte Aussicht auf die umliegenden Alpen. Der Abstieg erfolgt über die gleiche Route.

Gut zu wissen

Die Tour erstreckt sich über knapp 2.000 Höhenmetern auf eine Distanz von 8,5 Kilometern. Am Besten plant man den Aufstieg Anfang Juli bis Ende September. Aufgrund der schwierigen Schneeverhältnisse und bedeckten Gletscherspalten rät man allgemein von eine Tour im Winter eher ab. Weniger erfahrene Bergsteiger sollten für die Tour eine Übernachtung mit einplanen. Wir empfehlen die Übernachtung auf der Adlersruhe, hier hat man echten Tiroler Hüttencharakter und man ist am morgens als erster auf dem Gipfel.

Die Tour im Überblick

  • Landschaft
  • Abenteuer
  • Kondition
  • Technik
  • Klettern
  • Tour mit Hund
3.7

Kurzfassung

Die Tour zum Großglockner erfordert hochalpine Kenntnisse und sollte nur mit diesen vorgenommen werden oder mit Bergführer. Jedem Bergsteiger empfehlen wir einmal auf diesem tollen Gipfel gewesen zu sein.

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2017-12-11T16:48:24+00:00